- Schiras
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Schiras[nach der iranischen Stadt Schiras] der, -/-,1) Pelzhandel: Bezeichnung für persianerähnliche, jedoch weniger gelockte schwarze und graue Lammfelle.2) blau-, auch rotgrundiger Teppich in leuchtenden Farben. Der Fond hat zwei oder drei große, miteinander verbundene Rhombenmedaillons, oder er ist durchgemustert mit dem Mir-i-bota; in der Hauptbordüre und in den Nebenborten stilisierte Blüten und Rosetten.IISchiras,Shiraz [ʃ-], Hauptstadt der Provinz Fars, Südwestiran, 1 585 m über dem Meeresspiegel, in einem weiten Hochbecken des Zagrosgebirges, 1,053 Mio. Einwohner; Universität (gegründet 1945); Teppichherstellung, Zucker-, Zement- u. a. Industrie; Erdölraffinerie; Handelszentrum mit großem Basar.Schiras ist ein schiitischer Wallfahrtsort mit dem 1834 erbauten Mausoleum von Schah Tscheragh (1344-49; im Innern Wände und Decken mit Spiegeln ausgelegt; kleines Museum); die 875 von den Safawiden gegründete Freitagsmoschee wurde 1199-1218 erneuert (Eingangsiwan mit Kachelschmuck von 1565/66). Aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts stammen eine Zitadelle aus zum Teil geometrisch verziertem Ziegelmauerwerk, die Wakil-Moschee (mit großem Säulensaal in arabischer Tradition) und der Wakil-Basar sowie das Mausoleum für Hafis (1935-38 erneuert). 1951-53 wurde ein Mausoleum für Saadi gebaut. - Nordöstlich von Schiras die altpersischen Residenzen Pasargadai und Persepolis; südlich die sassanidische Ruinenstätte Firusabad.Schiras erlangte erstmals zu Beginn der islamischen Zeit (Mitte des 7. Jahrhunderts) Bedeutung, als die Araber es zum Verwaltungszentrum erhoben. Im 13. und 14. Jahrhundert erreichte die Heimatstadt der Dichter Saadi und Hafis kulturelle Blütezeiten. Im 18. Jahrhundert war Schiras Hauptstadt von Karim Khan Zand (✝ 1779), der seit 1751 als Wakil (»Stellvertreter«) Südwestpersien beherrschte, und seiner Nachfolger.
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Schi|ras, der; -, - [nach der iran. Stadt Schiras]: 1. blau-, auch rotgrundiger Teppich aus glänzender Wolle. 2. persianerähnliches, jedoch weniger gelocktes schwarzes u. graues Lammfell.
Universal-Lexikon. 2012.